Initiative Vorteil naturnah
Eine Initiative des Kanton Thurgau für mehr Biodiversität im Siedlungsraum. Mit naturnahen Aussenräumen und Freiflächen.
Was sind naturnahe Aussenräume und Grünflächen?
Das wichtigste Prinzip: Naturnahe Aussenräume werden mit der Natur gestaltet – statt wie üblicherweise gegen sie. Das heisst zum Beispiel: Entwicklung und Dynamik der Natur berücksichtigen, einheimische Pflanzen wählen oder auch ein findiges, jedoch einfach Konzept für Pflege und Unterhalt aufsetzen.
Selbstverständlich stehen Bedürfnisse und Anforderungen von Nutzer- und Betreiberseite, Bauamt oder Liegenschaftenverwaltung sowie Werkhof oder Hauswartung im Zentrum. Denn naturnahe Aussenraumplanung setzt auf ein ausgewogenes, bestmögliches Zusammenspiel von ökologischen und ökonomischen Vorteilen. Und punktet so in beiderlei Hinsicht gegenüber konventionellen Aussenräumen und Grünflächen.
Noch was? Genau: Naturnahe Aussenräume sind informell statt gepützelt, erweitern die Lebensräume für Nutzerinnen und Nutzer, sind kinder- und familienfreundlich, robust und langlebig, sowie lebendig statt kühl und steril. Eine naturnahe Gestaltung der Aussenräume und Grünflächen wirkt emotional und bedient einen Trend, der sich von der Nische zu einem mehrheitsfähigen Bedürfnis entwickelt hat.
Naturnah sieht besser aus, fühlt sich besser an
Untersuchungen zeigen: Naturnahe Aussenräume und Grünflächen stossen bei Nutzerinnen und Nutzern aus verschiedenen Gründen überdurchschnittlich auf positive Resonanz: Emotional, rational oder ästhetisch motiviert. So wird beispielsweise eine abwechslungsreiche Vegetation mit Gehölz oder Bäumen auf Wiesen mit nicht gemähten Abschnitten gegenüber ausgeräumten Grünanlagen klar bevorzugt. Umfragen zeigen auch, dass Grünflächen und Aussenräume zwar möglichst natürlich, jedoch auch gepflegt sein sollen. Eine Erwartung, die das Konzept der naturnahen Aussenräume perfekt erfüllt. Genauso wie die Anforderung an unterschiedliche Nutzbarkeit durch Wege, Bänke oder Spielmöglichkeiten. Eine weitere interessante Erkenntnis: Ein grosser Teil der Befragten ist der Ansicht, dass ihre Wohnumgebung mit mehr Natur wertvoller wäre. Andersrum formuliert: Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung stehen eigentlich in Einklang mit hoher Biodiversität.